Stellungnahme zum Angriff auf Rabbi Chaim Barkahn

Stellungnahme zum Angriff auf Rabbi Chaim Barkahn

Der Bericht von Rabbi Chaim Barkahn über ein Erlebnis am 16. Juni 2019 in Düsseldorf, einer weltoffenen nordrhein-westfälischen Großstadt, liest sich, als sei er irgendwann in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts aufgeschrieben worden. Die Zeit, als der Nationalsozialismus aufflammte, plötzlich loderte und Deutschland und die Welt brannte. Eine Zeit, in der so manches Leben, nein, so viele Leben plötzlich "unwert" wurden, gelebt zu werden, eine Zeit, als diverse Lebensentwürfe plötzlich lebensgefährlich wurden.

Rabbi Chaim Barkahn hat sie erlebt, sie erleben müssen, die Bedrängnis durch Täter, die die Welt in "gut" und "böse" einteilen. Willkürlich und dumm. Da wird ein Mensch verfolgt, beleidigt, bedrängt. Weil er Jude ist. Es ist unsäglich, unfassbar, es stimmt traurig und macht wütend. "Leider habe ich nun zum ersten Mal das Gefühl, als Jude nicht mehr sicher in Düsseldorf zu sein", schreibt er auf Facebook.

Wir alle wollen in einer freien friedlichen Welt leben. Wir von der Lobby für Demokratie verurteilen diesen Angriff auf die Freiheit, die Religion und die Ehre eines Menschen aufs Schärfste. Wir verurteilen alle Angriffe auf Menschen wegen ihrer Religion, Nicht-Religion, Abstammung, Herkunft, wegen ihres Geschlechts oder sexuellen Orientierung, wegen ihres Alters oder einer Behinderung.

Es gibt so vieles was "denen" nicht passt. Denen, die meinen, etwas Besseres zu sein, den besseren Lebensentwurf zu haben.

Es gibt keinen besseren Entwurf als unsere Demokratie!
Wir wollen nicht, dass die Zeiten von damals wiederkehren.
Wir wollen und müssen die Demokratie schützen und bewahren.
Vor solchen Tätern wie dem gestern. Vor diesen Brandstiftern.

Wir sind solidarisch mit all denen, die heute Bedrängnis erfahren.

Foto oben: mit freundlicher Genehmigung von Rabbi Chaim Barkahn / Chabad Düsseldorf